Die Reihen der Alten Garde lichten sich......
Wir müssen uns damit abfinden, dass die Generation der groszlig;en Motorsportler, die in
den dreißiger Jahren als Idole verehrt wurden, dahinschwindet. Vier Champions jener
Jahre verstarben kürzlich: Arthur Geiss, Tyrell Smith, Walfried Winkler und Max
Braunstein. Ihre Leistungen werden unvergessen bleiben.
War es erst vor kurzem die traurige Ehrenpflicht des Chronisten, vom Ableben Jimmy
Simpsons zu berichten, so haben sich innerhalb weniger Wochen vier weitere ehemals
sehr erfolgreiche und bekannte Rennfahrer in die ewige Ruhmeshalle Walhalls begeben.
Untrennbar verbunden im DKW-Rennstall waren Arthur Geiss und Walfried Winkler, beide
haben nun unmittelbar nacheinander die Augen für immer geschlossen. Arthur Geiss,
geboren 1903 in Hockenheim, saß schon 1924 im Sattel eines DKW-Reichsfahrt-Modells,
und ab 1927 riss seine Siegesserie nicht mehr ab. Es begann mit Klassensiegen beim
Großen Preis von Belgien, in Freiburg und auf der Solitude. Fünfmal war der kleine
"Jockey" deutscher Straßenmeister, ehe er 1935 im Großen Preis von Europa, ausgetragen
auf der berüchtigten Ulster-Strecke in Nordirland, den Titel des Europameisters
(250-ccm-Klasse) erringen konnte. 1936 wurde er auf der Insel Man dritter in der
Lightweight-TT (250-ccm) und beim Wiener Höhenstraßenrennen verbuchte er neben einem
Klassensieg die drittbeste Zeit im Gesamt-Klassement. Doch dann kam am 6. November
1936 auf der alljährlichen Fahrt von Zschopau zur Jahres-Siegesfeier nach Chemnitz der
verhängnisvolle Sturz, der seine Rennfahrer-Laufbahn jäh beendete. Bis zum Kriegsbeginn
betreute er mit großer Sachkenntnis die DKW-Privatfahrer.
Quelle: unbekannt, 05/02/1982