Wen willst Du sehen?
Wie sehen die Männer, wie sehen die Sportlerinnen aus, deren Namen wir so oft im Munde
führen? Wie wurden sie groß?
Wir wollen − so gut wir es können − die Wünsche unserer Leser erfüllen: Schreibt uns,
wen ihr sehen wollt.
Arthur Geiss − Auto-Union. Er wurde am 12. April 1903 in Hockenheim geboren und erlernte
zunächst das Mechanikerhandwerk in der Motorradwerkstatt seines älteren Bruders. Mit
dessen Rennmaschine bestritt er auch heimlich seine ersten Rennen, was jedoch durch
seine Erfolge bald offenbar wurde. Der dadurch entstehende "Krieg" mit seinem Bruder
wurde jedoch bald beigelegt. Geiss ging 1925 zum ersten Male für DKW bei der
"Deutschlandfahrt Köln-Breslau-Rostock-Köln" an den Start. Er errang bei 120
Teilnehmern eine der drei zur Verteilung kommenden Goldmedaillen. Bereits im Jahre
1928 siegte er im "Großen Preis der Nationen" in Italien. Zweimal siegte er im "Großen
Preis von Deutschland". In den Jahren 1935 und 1936 war er in den "Gßoßen Preisen von
Holland und Belgien" siegreich. Der blendende Fahrstil, gefühlsmäßig selbst entwickelt,
von keinem Lehrmeister abgelernt, machte Geiss in mehreren Jahren zum unbestrittenen
Straßen- und Motorradmeister seiner Klasse. 1935 war er nicht nur Deutscher
Motorradmeister, sondern er erhielt auch den offiziellen Titel "Europameister"
(Klasse 250 ccm). 1936, im letzten Jahre seiner Rennfahrerlaufbahn, gewann er
außerdem noch den "Großen Preis von Barcelona" und den "Großen Bergpreis von
Deutschland". Geiss ist heute 35 Jahre alt und kann auf eine 12jährige Rennfahrerlaufbahn
zurückblicken, die ihm fünf Straßenmeisterschaften und neun Weltrekorde einbrachten.
Sie Summe seiner Siege liegt nicht weit von 150 entfernt.
Geiss bewohnt mit seiner Familie ein kleines Haus in dem berühmten Rennfahrerdorf
Adelsberg bei Chemnitz, wo auch Ewald Kluge und Walfried Winkler beheimatet sind.
Leider stürzte er bei einer Fahrt nach Chemnitz zur Siegerehrung im Herbst 1936 und
wurde dabei so unglücklich am Arm verletzt, dass er seinen Rennfahrerberuf aufgeben
musste.
Seitdem ist er in der Rennleitung der Auto-Union-DKW-Mannschaft mit großem Erfolg tätig.
Quelle: unbekannt, 1938
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